VGS Verlagsgenossenschaft St. Gallen: Rond om Troge – Peter Morger als Fotograf

Rond om Troge
Peter Morger als Fotograf

Peter Morger (1955–2002), Schriftsteller und Journalist in Appenzell Ausserrhoden, hat ein vielfältiges Werk hinterlassen: zwei Romane, darunter den hochgelobten Erstling Notstrom, Kurzgeschichten, Aphorismen sowie Gedichte in Mundart und auf Hochdeutsch, «Lüürik» und Lyrik. Dass Morger, quasi als «Begleiterscheinung» seiner journalistischen Tätigkeit, auch mit Ambition fotografiert hat, ist weitgehend unbeachtet geblieben. Sein Nachlass in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden in Trogen umfasst rund zwanzigtausend Dias und Schwarz-Weiss-Filme, darunter jene manuell bearbeiteten Aufnahmen und experimentellen Arbeiten, die Morger in den 1990er-Jahren in «dia-magischen» Programmen mit Bild, Text und Musik präsentierte.
 
Der Grafiker und Buchgestalter Gaston Isoz hat den Nachlass gesichtet und digitalisiert. Das von ihm gestaltete Buch Rond om Troge bringt eine Auswahl von Morgers Fotografien jetzt erstmals an die Öffentlichkeit, ergänzt um ebenfalls mehrheitlich unpublizierte Gedichte Morgers sowie einordnende Beiträge von Gaston Isoz, Rainer Stöckli und Peter Surber.
Neben dokumentarischen Aufnahmen fasziniert insbesondere Morgers «Trance Art»: Farbdias, die er mechanisch und chemisch behandelt und in den 1990er-Jahren an «Diamagischen Abenden», begleitet von Text und Musik, präsentiert hat. Sie sind Zeugnis eines experimentierfreudigen, rebellischen und zunehmend getriebenen Geistes, der das Fotolabor als «Alchemistenstübchen» verstand. Zwanzig Jahre nach Peter Morgers Freitod weckt die Tatsache weiterhin Betroffenheit, dass ihn weder das eine noch das andere Medium, weder Wort noch Bild aus seiner Schwermut und seiner innerlichen Zerrissenheit befreien konnte.

Rond om Troge – Peter Morger als Fotograf.
VGS Verlagsgenossenschaft St. Gallen, 2022.
2 Tle im Schuber ; 16,5 x 23,5 cm ;
Broschuren, fadengeheftet. (ISBN 978-3-7291-1198-1.)
CHF / EUR 24.−

1: Peter Morger als Fotograf – eine Sichtung des Nachlasses, kommentiert von Gaston Isoz, Rainer Stöckli und Peter Surber. 64 S.
2: Peter Morger als Fotograf – Fotografien aus dem Nachlass, ausgewählt von Gaston Isoz. 96 S.

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