September 2015: edition clandestin und Rotpunktverlag im Swipsfenster

Leonard Fink
Coming Out
Photographing the Gay Culture and New Yorks Waterfront

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Der jüdische Fotograf und Akteur Leonard Fink (1930 – 1992) war einer der massgeblichen  Historiografen jener Entwicklungen, einer Sexualisierung  jenes Ortes, der fast zeitgleich zum Ausgangspunkt neuer künstlerischer Interventionen wurde, als Vito Acconci, Gordon Matta-Clark, Richard Serra und viele andere sich von den erstarrten institutionellen Zwängen befreiten und die Interieurs verfallender Pier-Anlagen für die Authentizität ihrer installativ – performativen Arbeiten nutzten.

Leonard Finks Fotografien sind visuelle Aufzeichnungen über das tägliche Leben an den Piers, über das Cruising, das Sonnenbaden, das Posen vor den Bars Ramrod, Badlands und der Keller Bar an der Weststreet, die die Piers mit dem Greenwich Village verbindet.  Nicht weit davon entfernt verläuft die Christopher Street, in der nach einem Polizeieinsatz, Ende der sechziger Jahre, die Stonewall-Unruhen ausgebrochen waren.

Fink dokumentierte mit seinen Fotografien über die Piers auch den Zerfall einer heute nicht mehr existierenden Architektur an der West- Seite von Manhattan, der das allmähliche Erlöschen jener Subkulturen nach sich zog.

Erscheinungsjahr 2014
Hardcover gebunden, Seiten 224
Abbildungen 250 Fotos s/w
Texte englisch / deutsch
Format 29 x 28 cm

ISBN: 978-3-905297-46-1
Preis: SFr.48.00 / €48.00
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Silvia Overath
Robbe schwimmt rückwärts
Roman

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»Nach dem zweiten Satz bin ich drin. Die Wörter sind so nah, dass sie ganz mir gehören, und der Druck, besonders großartig sein zu wollen, ist verschwunden.«

Demnächst in diesem Theater
Mona will auf die Schauspielschule. Wieder hat sie ihre Kleidertüte unterm Arm und memoriert Gretchen auf dem Klo. Ein allerletztes Mal wird sie sich auf die Prozedur des Vorsprechens einlassen: Begrüßung, Aufwärmen mit Füßekneten, Singen, improvisieren, Bessersein. In ihr sitzt ein schmatzendes Tier: die Angst. Aber Mona ist mutig. Und voller Hoffnung. Weil es keine Alternative gibt als das Glück.

Silvia Overaths Romandebüt führt in die intimen Rituale des Aufnahmeverfahrens an einer Schaupielschule. Tage zwischen Probebühnen, Schnellimbissen und dem Etagenbett in der Jugendherberge, dessen Himmel die spermafleckige Matratze und dessen Erde das Linoleum ist, auf dem Mais-Chips zwischen Männersocken liegen.
Wenn Mona im Zoo den Robben zuschaut, denkt sie an ihren Vater, den Matrosen. Und an ihre schöne Mutter, die sagt: Bestimmt kommt er zurück!

Tag für Tag wird die Gruppe kleiner. Wer darf bleiben? Lunet, die Apfelmus aus dem Glas löffelt, Florian, der geschmeidige Mönch, das Mädchen mit den Stelzen? Oder sie, Mona, der »sprechende Papagei, wenn er weiblich besetzt sein soll«? Der schmale Roman ist ein Fest intensiver Momente. Hier spricht, tobt, singt, explodiert eine junge Stimme. Und führt Mona am Ende über das Theater ins Leben.

Silvia Overath
Robbe schwimmt rückwärts
Roman
1. Auflage August 2015
160 Seiten – 12,5 x 20,4 cm, gebunden
ISBN 9783858696601
CHF 19,90 € 18,00
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